Old Surehand 2


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LP-Bestellnummer der Erstausgabe: E 276

In Jefferson City • Eine verwegene Rettungsaktion • Dem Geheimnis des falschen Medizinmannes auf der Spur • Seltsame Begegnung zwischen Apanatschka und Kolma-puschi • Old Wabbles grausame Bestrafung • Old Shatterhand bringt Kolma-puschi zum Sprechen • Der Tag der Rache! • Die Vergangenheit ans Licht gebracht
Sekretär         "Hans Meinhardt" = ?
Mr. Wallace         Rudolf Fenner
Old Shatterhand      Claus Wilcke
Winnetou             Michael Hinz
Apanatschka      Michael Poelchau
Mr. Treskow           Marco Fehrs
Old Wabble       Konrad Mayerhoff
Matta-schahko        Hans Paetsch
Kolma-puschi         Gisela Trowe
Mr. Harbour           Hans Clarin
General Douglas     Lothar Zibell
Tibo-taka         Michael Weckler
Thusaga-saritsch    Konrad Halver
Old Surehand        Hellmut Lange
und Indianer

Hörspielbearbeitung: Peter Folken
Regie: Konrad Halver

Erzählung von Karl May

Weitere Folgen:

Old Surehand 1


Bemerkungen:

Jahr: 1970 • Spielzeit: 23'15" / 20'40" • Altes Cover: Karl-May-Festspiele, Bad Segeberg / Neues Cover: Hans Möller

Weitere Bestellnummern: MC: 4205 / LP: 115 513.0 / MC: 515 513.4 / MC: 515 851.6

Die Handlung dieses Hörspiels wurde der Karl-May-Erzählung "Old Surehand III" entnommen.
Musik zu Beginn der 1. Seite: Walzer aus „Margarethe“ von Charles Gounod
Musik nach der 1. Szene mit Matta-schahko: Ouvertüre zu „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé
Musik während des Todes von Old Wabble: Marsch aus „Boccacio“ von Franz von Suppé

Eine Zusammenstellung aller bei EUROPA produzierten Karl-May-Hörspiele findet sich in unserem Karl-May-Special.

Dieses Hörspiel ist im Zuge der Veröffentlichung der EUROPA-Originale auf CD erhältlich. Dazu gibt es auch ein Special.

Häufigkeit:
   
Eure Wertung:
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Erläuterung

   



Eure Kommentare:


andy schrieb am 12. 05. 2013:
Nicht zu glauben! Jetzt hat mich doch vor kurzer Zeit mal wieder die Lust überkommen, den Originalroman nachzulesen. Es hat sich gelohnt! Wenn mich nicht alles täuscht, steckt hier im Hörspiel ein geographischer Schnitzer drin, der mir ohne die Buchvorlage nie aufgefallen wäre! Harbor's Farm ist in KANSAS, und das ist definitiv *vor* Colorado. Der Steinwall, wo die Freunde erstmals auf Kolma Puschi treffen (in der WDR-Langfassung von 1956 fragt Kolma Puschi Apanatschka: "Und was willst du hier, in Colorado?!"), liegt in Colorado. Also, als sie auf den 'geheimnisvollen Indianer' treffen, sind sie schon von Harbor's Farm ein ganzes Stück WEG. Im EUROPA-Hörspiel kommt die Farm aber DANACH. Achtet mal drauf. :)

MartinK bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 07. 11. 2010:
Ist und bleibt ziemlich genial, der "Karl-May-Krimi" Old Surehand!

andy bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 27. 10. 2010:
@Holger T.

Ja, das war's so im wesentlichen.
(Obwohl ich mich grade frage, ob wir hier die ganzen Familienverhältnisse überhaupt offenlegen sollen: ist das nicht so, als ob ich den Täter bei einem Krimi vorher verrate??)

Aber da es nun schon hingeschrieben wurde, hier ncch ein paar Ergänzungen:

Tibo Taka (männlich) und Tibo Wete (weiblich) sind/waren Eheleute, mit richtigem (französischem) Namen "Thibaut".

In Padre "Diterico" steckt der deutsche "Dietrich" drin (der Name, nicht das Werkzeug! *g*), der im englischen zum Derrick wird.
Dafür danke, den Namen des Padre hatte ich nie richtig verstanden.

Kira Nerys bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 03. 01. 2010:
Old Surehand 2 ist wohl eines der komplexesten Hörspiele ever von EUROPA. Nur ansatzweise kann man dem Familienwirrwarr folgen. Nun gut, ist auch nicht einfach einen so dicken Schmköker in ein zweiteiliges Hörspiel zu packen. Trotz des Anspruchs und der tollen Sprecherriege für Kinder nicht zu empfehlen. Auch schon wegen der Hinrichtung Old Wabbles. Das wird ja fast nur noch von ''Konga. der Menschenfrosch'' übertroffen

leumel bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 13. 11. 2007:
Wie schon beim 1. Teil erwähnt, finde ich den Old Surehand - Zweiteiler die beste mir bekannte EUROPA-Produktion. Das liegt an der guten Story (wie ein Krimi), den guten Stimmen und der guten (klassischen)Musik. Letztere passt immer genau zu Szenen. Zugegeben: es ist alles etwas verwirrend mit den ganzen Namen. Am Ende, wenn "Sherlock" Shatterhand die Auflösung präsentiert, muss man sich schon genau konzentrieren. Ich glaube nicht, dass ich das als Kind schon alles so 100% ig gepeilt habe. Nach heutigen Maßstäben hätte ich die Scheibe als Kind bei den zuweilen brutalen Szenen (Old Wabble's Ende, Auspeitschen vom General) auch noch gar nicht hören dürfen, aber Karl MAy war halt angesagt damals.

Zu den Sprechern des 2. Teils: Alle super, klasse auch wie die Sprecher, die Indianer spielen (z.B. Hans Paetsch, Gisela Trowe) diesen indianischen Akzent hinkriegen.

Beste Szene: wie oben angedeutet, als Claus Wilcke die Auflösung bringt: "Ich habe endlich meinen Wawa Derrick gefunden ..." Gänsehaut !

Oliver1408 bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 20. 10. 2007:
Zugegeben: Old Surehand gehörte Ende der 70´er Jahre, als ich das Hörspiel kennenlernte, nicht zu meinen Highlights unter den Karl-May-Hörspielen. Dies änderte sich jedoch gründlich, als ich mir das Stück vor einigen Jahren im Zuge meiner wiedererwachten Hörspiel-Euphorie nochmals zu Gemüte führte. Welch geheimnisumwitterte, unheimliche und über Strecken düstere Stimmung wird hier transportiert! Es ist, wie bei allen guten EUROPA-Hörspielen, die perfekte Symbiose zwischen einem guten Script, hochkarätigen Sprechern und einer absolut stimmigen Musikuntermalung. Claus Wilcke ist als Old Shatterhand eine Top-Besetzung, und das dezente Spiel von Michael Hinz als Winnetou ist gerade in dieser Geschichte passender als die offensivere Interpretation dieser Rolle durch den ansonsten unübertefflichen Konrad Halver.

Dieser Zweiteiler hat sich mir in seiner Tiefe erst als Erwachsener wirklich erschlossen, und ich bin überglücklich, daß EUROPA ihn neu aufgelegt hat. Danke dafür!

tom fawley schrieb am 01. 08. 2007:
Dieses Hörspiel wird innerhalb der fünften Staffel der "Originale" am 7. September wieder aufgelegt !

Rolf-neu bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 28. 12. 2006:
ich schrieb bereits vor 4 Jahren:
"...Ich habe schon als Kind ... die Zusammenhänge mir bildlich dargestellt und "aufgemalt" - das macht doch den Reiz der ganzen Geschichte erst aus !
Wunderschön ! Ganz besonders liebe und liebte ich die Stimme von Gisela Trowe - als Kolma-pushi..."

equinoxe5 schrieb am 13. 12. 2006:
Wie ich bei meinem Kommentar zu Old Surehand 1 geschrieben habe, ist dieses Hörspiel für mich erst in letzter Zeit interessant geworden. Als Kind konnte ich die Zusammenhänge nicht eindeutig verstehen.

Obwohl Hinz als Winnetou keine gute Figur macht, sieht es bei einigen Charakteren ganz anders aus. Die Figur von Kolma Puschi, gesprochen von Gisela Trowe, ist meiner Meinung nach hervorragend besetzt. Ebenso Hans Paetsch als Matta Schako. Weshalb sich Konrad Halver als Gastsprecher für Tusaga Saritsch hergegeben hat, weiß er wohl nur selbst.

Dennoch, das Hörspiel ist in der Gesamtheit mit der ausgewählten Musik als sehr gut zu bewerten.

Didi bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 28. 04. 2005:
Hallo Holger T.

und Old Shatterhand, genannt Charly, heißt eigentlich Karl May :-)

Holger T. bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 19. 04. 2005:
Im Buch Old Shurehand 2 geht " Das ewige Anschleichen " munter weiter. Auch hier gibt es viele Nebenhandlungen welche die eigentliche Geschichte um Old Shurehand nicht weiterbringen. Außerdem sorgen sich ständig wiederholende und größtenteil völlig sinnlose Dialoge zwischen Pit Holbers und Dick Hammerdull schnell für Langeweile. Beide Personen wurden zu Glück im Hörspiel weggelassen. Das Hörspiel ist wohl aufgrund der eher schwachen Buchvorlage bei weitem nicht so spannend wie Teil eins. Man hat wohl nicht nur als Kind Probleme mit den vielen Namen zurecht zu kommen.
Also wie war das nochmal?
General Douglas heißt Etters und nennt sich auch Raller.
Der indianische Medizinmann Tibo Taka heißt in Wirklichkeit Lothaire Thibaut und ist Franzose ??!??
Padre Diterico ist I-kwetsi'pa und ganz nebenbei auch noch Wawa Derrick.
Kolma-Puschi heißt in Wirklichkeit Tahua Bender (und Emelie ist ihr Taufname ).
Tibo Wete heißt eigentlich Tokbela.
Old Shurehand's richtiger Name lautet Leo Bender.
Apanatschka hört auf den Namen Fred Bender.
Gerade wegen der Namensvielfalt und der ohnehin sehr komplizierten Familienverhältnisse sind die schier endlosen Ausführungen von Kolma-Puschi doch mehr als nötig.
Warum sich Winnetou plötzlich vor Old Wabble so sehr ekelt wird im Buch doch wesentlich ausführlicher geschildert. Dort will Old Wabble sogar Old Shatterhand töten. Diese lange Vorgeschichte hätte aber den Rahmen eines 44 Minuten -Hörspiels gesprengt.
Ein grober Schnitzer ist aber das man das berühmt berüchtigte Gespräch zwischen Tibo-Taka und Old Shatterhand weggelassen hat. Im Grunde eine Schlüsselszene.
Genial finde ich die Sterbeszene von Old Wabble sowie den Dialog zwischen Old Wabble und dem General mit anschliesendem Auspeitschen. Für mich der Höhepunkt der Schallplatte.


edwardo bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 15. 04. 2005:
Mein Kommentar bezüglich der verwirrenden
Namensdinger u.so fort, bezieht sich natürlich
hauptsächlich auf Teil 2., der Rest gilt
natürlich auch hier und eine tolle Stimmung findet hier ihre Heimat. Rund!!!

Thomas schrieb am 25. 09. 2004:
Da es ja von ein und der selben Surehand-Adaption drei Fassungen (europa, peg, box) gibt, greife der Hörspielfreund einfach zur Computerschere und bastele sich aus dem vorhandenen Material seine beiden Surehand-Lieblingsfolgen zusammen, wobei die Box-Aufnahmen mit Trixner & Halver doch schon eigentlich eins zu eins zu den 6 letzten Europa-Aufnahmen (Firehand I-II, Shatterhand I-II & die jeweils 3. Folge zu Winnetou-I/III) pasen. Ich finde es allerdings eher unkreativ, daß sich die verschiedenene Aufnahmen bis auf Mikrodetails nicht voneinander unterscheiden. Eine vierte sogenannt 'optimierte' Version des gleichen Skriptes würde mich da auch nicht unbedingt glücklicher machen, zumal man die Titelfigur - Peter Kirchberger in allen Ehren - sowieso nicht optimaler als mit Hellmut Lange besetzen kann. Bedauerlich ist allenfalls, daß das Hafo-Team etwa für Peg nicht mal eine vierteilige-Surehand-Serie (I & II in jeweils 2 Folgen) produziert hat. Sowas hätte es doch wohl eher als ein weiteres Remake gebracht.

Lafleur1979 schrieb am 21. 09. 2004:
Aufgrund der nicht optimalen Besetzung hätte Europa unter Regie von H.Körting diese interessante literarische Vorlage nochmal neu vertonen können. Optimale sprecher wären:
Old Shatterhand - Heinz Trixner (wer sonst...)
Winnetou - Konrad Halver (wer sonst...)
Webster - Horst Stark (war optimal!)
Old Wabble - Ernst v. Klippstein
Old Surehand - Peter Kirchberger
Vupa-Umugi - Wolfgang Kieling
Bloody Fox - Gernot Endemann
Douglas/Etters - Rolf Mamero
Apanatschka - Andreas von der Meden
Mba - Helmo Kindermann
Helmer - Franz J.Steffens
Wallace - Hans Hessling
Matto-schahko - Hans Paetsch (wer sonst...)
Kolma Puschi - Renate Pichler
Harbour - Hans Daniel
Thibault (Tibo taka) - Reiner Brönneke
Thusaga Saritsch - Joachim Richert

Uwe bewertet das Hörspiel mit und schrieb am 09. 09. 2004:
Meine Ausführungen zum ersten Teil gelten auch hier.
Wie jemand schon zum ersten Teil geschrieben hat, wurden wahrscheinlich Wilcke und Hinz deshalb für die Hauptrollen ausgewählt, weil sie damals (Ende der 60er) durch zahlreiche Fernseh-Auftritte einfach die bekannteren Schauspieler waren - und daher auch werbewirksam auf der Cover-Rückseite abgebildet werden konnten.
Hier im zweiten Teil werden nun alle Puzzle-Teile zusammen gefügt und der Hörer wird mit einer Fülle von Namen konfrontiert. Ich muss zugeben, dass ich Kolma Puschis Bericht mehrmals anhören musste, bis ich alles begriffen hatte.
Etwas ungeschickt fand ich auch hier, dass Hans Paetsch auch noch den zweiten Indianerhäuptling sprechen musste. Und als Col. Douglas alias Etter alias Reller wäre bestimmt Peter Folken die noch bessere Besetzung gewesen.
Dadurch, dass Old Surehand hier erst ganz am Schluss auftaucht -und ja auch im ersten Teil nicht viel Text hatte-, gerät er zur Nebenfigur, und die Handlung wird ganz klar von Shatterhand und Winnetou dominiert. Auch kann er im gesamten 2-Teiler niemals seine Fähigkeit als Meisterschütze demonstrieren und man kann mit dieser Titelfigur nicht richtig warm werden. All dies führte bei mir zu Punktabzügen.


Lafleur1979 schrieb am 10. 05. 2004: Old Surehand 2 ist aufgrund der eindrucksvollen Reise von Ost nach West in die Rocky Montains eines meiner Favoriten von Karl May. May hat, wie auch beim Schatz im Silbersee und Weihnacht, den Höhepunkt auch am geographischen Höhepunkt der Reise angesiedelt.Weniger gut finde ich auch bei Old Surehand 2 anklingenden Hang zum Sadismus, bei Old Wabbles Tod.
Das Hörspiel ist sehr gut, die literarische Vorlage ist allerdings stark gekürzt, wenn auch geschickt.
Gisela Trowe hat die optimale Stimme für Kolma Puschi. Anders ist das mit Michael Hinz für Winnetou. Warum Konrad Halver seine Winnetou-Stimme für Nebenrollen bei den OldSurehand-Hörspielen opfern mußte, ist allen unverständlich.
Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Bender-Familie sowie die zahlreichen Namen Etters/General Douglas/Raller des Gangsters sind in der Tat komplex, aber durch die Vorlage bedingt.
Rätselhaft ist bis heute, wer sich zu Beginn des Hörspieles hinter der Stimme des Sekretärs bzw. "Hans Meinhardt" hier verbirgt. Dr.Beurmann ist es nicht, könnte es nicht die Stimme des Toningenieurs Wilko Ley sein?

Spirit schrieb am 23. 01. 2004: Hallo Tonda,
finde Deine Ausführungen vom 6. Januar 2004 hervorragend, von einem "gemäßigten Rassismus" bei Karl May kann allerdings kaum die Rede sein. Besipiele: "Immer wenn ich an den Indianer denke, fällt mir der Türke ein.", "Der kranke Mann vom Bospurus" ("Winnetou I"). Bei Indianerstämmen wertet er zwischen "guten und bösen". Er verherrlicht die für zahlreiche grausame Übergriffe bekannten Apachen, diskrimiert aber Siouxs. Kurden bezeichnet er als ein "Volk von Pferdedieben" ("Durchs wilde Kurdistan"). "Wenn sich zehn Schurken in einem Raum befinden, kannst du sicher sein, dass sechs bis sieben Armenier darunter sind. Das schlimmste daran ist, dass sie Christen sind." ("Auf fremden Pfaden": "Der Pferdehändler von Serdescht"). Die Armenier waren übrigens die ersten, die das Christentum als Staatsreligion (303 n. Christus) anerkannten. Den durch die jungtürkische Regierung verübten Völkermord an den Armenier im Osmanischen Reich 1915-18 mit 1,5 Millionen Todesopfern hat May nicht mehr miterlebt; sicherlich aber von den Massakern zu Sultanatszeiten in den 1880er Jahren gehört. Weitere Kostproben erspare ich Dir. Die Hörspiele sind von diesem Rassismus weitgehend befreit - und das macht die Darstellung der durchauchs spannenden Geschichten genießbar.
Natürlich waren das ausklingende 19. Jahrhundert und das beginnende 20. Jahrhundert von einem europäischen Nationalismus geprägt. Diese chauvinistische Haltung findet man ja bei aller Schönheit sogar darüber hinaus in Kiplings Werk.
Stilistisch finde ich die ersten, sehr harten Erzählungen Karl Mays wie "old Firehand" wesentlich besser als "Winnetou I - III", wo Dialoge in "Derrick"-Manier ständig wiederholt werden. Die beiden "Old Surenhand"-Bücher sind mit ihrem religiösen Missionierungseifer wirklich schwer erträglich. Shatterhand läßt den armen Wabble ja nicht eher sterben, bis dieser Gott um Gnade und Verzeihung bittet. Keine Spur von freiem Willen oder Selbstbestimmung. Im Hörspiel ist die kurze Sterbeszene des "Indianertöters" sehr ergreifend umgesetzt - genauso wie die Familienwiedervereinigung zwischen Kolma-pushi, Apanatschka und Surehand. Großartige Sprecher (vor allem Trowe, Zibell und Mayerhoff), geschliffene Dialoge, feinfühlige Regie, geniale Musik - macht fünf Europa-Mohren!

Tonda schrieb am 06. 01. 2004: Dieses Hörspiel hat mir als Kind zwar nicht so gut gefallen wie die der Winnetou-Reihe (ohne die überflüssigen 3. Folgen), dennoch fand ich es bereits damals recht faszinierend. Die verwandtschaftlichen Zusammenhänge Old Surehands, die Old Shatterhand aufdeckt, konnte ich zwar verstehen, mir war aber immer schleierhaft, wie Charly das alles herausgefunden hat. Vor allen Dingen fand ich es recht billig, dass Shatterhand dann von Dialogen erzählt, die dem Zuhörer vorenthalten wurden, so dass man nicht die geringste Chance hatte, mitzukombinieren.
Aber die etwas grob zusammengezimmerte kriminalistische Rahmenhandlung dieses Werkes macht ja nicht dessen Reiz aus.
Meiner Meinung nach hat dieses Hörspiel eine faszinierende Dichte, die durch sehr engagierte Darsteller erzeugt wird. Hans Paetsch kann als Matta-Schako ebenso überzeugen wie als Intschu-Tschuna in der Winnetou-Reihe. Und auch, wenn damals Claus Wilcke für mich "König Julius der 111." (Hui-Buh) war und ich lieber wieder Michael Poelchau in dieser Rolle gehört hätte, so macht er seine Sache als "Old Shatterhand" auch recht gut (zumindest meiner Ansicht nach besser als Heinz Trixner). Gisela Trowe als Kolma Puschi war auch eine Figur, die mich in meiner Kindheit immer wieder in ihren Bann gezogen hat.
Der brutale Tod Old Wabbles hat als Kind auf mich ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vor allen Dingen der Wechsel vom guten zum bösen Charakter (in Teil 1 hilft er ja erst Old Surehand aus der Patsche, bevor er sich mit dem General zusammenschmeisst) macht diese Figur recht interessant und bröckelt das schwarz/weiß-Denken, das wohl jeder in seiner Kindheit hatte, ein wenig auf.
Spirit Hairapetian wirft Karl May sein religiöses Gefasel und seinen Rassismus vor. Das ist sicherlich richtig. Doch in der wilhelminischen Zeit waren die Deutschen offenbar nun einmal so drauf. Ich denke da gehörte May noch eher zu den gemäßigten Zeitgenossen, der sich wenigstens noch vorstellen konnte, mit den "Wilden" Freundschaft zu schließen. Im Prinzip hält May sich in seinen Büchern für den Missionar "Wawa Derek", der durch die Welt zieht und das wahre Christentum verkündet (und seine Freunde Winnetou und Hadschi Halef Omar davon überzeugt, dass das die einzig wahre Religion ist).
Über die Rollenbesetzung mag man sich streiten können (ich hätte halt lieber Konrad Halver als Winnetou und Poelchau als Shatterhand gehabt) aber dennoch finde ich das Hörspiel sehr gelungen und bewerte es mit vier Mohren.

Ollihimself schrieb am 04. 01. 2004: Sorry Leutz. Aber wie einer der "Vorschreiber" es bereits ausführte: Die Handlung (ähhh. besser wohl die Doaloge) sind so verwirrend, dass man als "Normalhörer" einfach nur schlecht unterhalten wird. Handlung? Fehlanzeige!

Schade -

Gruß
Ollihimself

http://www.hoerspiel-rezensionen.de

Gunnar schrieb am 04. 06. 2003: Hallo Spirit,
ich kann es dir sagen. Die Anfangsmusik auf dem zweiten Teil ist der Anfang des Faustwalzers von Charles Gounod. Allerdings finde ich die PEG-Fassung etwas stimmungsvoller. Aber wir wollen uns nicht streiten. Geschmäcker sind verschieden. Schönen Gruß
Gunnar

SPIRIT Hairapetian schrieb am 03. 06. 2003: Genauso großartig wie der Bad-Seegeberg-Plattenmitschnitt aus dem Jahr 1965 - sicherlich eines der besten "Europa"-Hörspiele überhaupt! Dialogreich und spannend zugleich, anspruchsvoll und bewegend. Ein Familendrama von Shakespeareschen Ausmaßen und zum Glück befreit vom religiösen Geefasel von "Mr. Besserwisser" und selbsternannten "Edelmensch" Karl May, der leider auch ein übler Rassist war. In dem BASF-Remake und später im Jahrenzeiten-Verlag wird aus aus dem neunzigjährigen Old Wabble "nur" "ein Schurke von 70 Jahren". Mich hat es schon als Kind faszinert, dass Wabble mit 90 Jahren noch so bösartig sein kann. Doch sein Tod ist sehr mitleiderregend. Man hört Konrad Mayerhoff die Qualen förmlich an, die die vom ihm verkörperte "Indianertöter" erleiden muß, wenn er mit zerquetschten Unterleib Old Shatterhand um "Gnade" anfleht. Die Rache des eitlen "Generals" (kongenial von Lothar Zibell interpretiert: "Halt dein dreckiges Maul. Ich bin der berühmte General Douglas!" konnte wirklich grausamer nicht sein: Ihn in einen gespaltenen Baum zu stecken und durch seine "Boys" die Keile rauszutreiben. Klarer Fall von Sadismus der übelsten Kategorie!
Gisela Trowe als "Geist der Savanne" Kolma Pushi, die in Wahrheit die Mutter von Apanatschlka (Michael Poelchau) und Old Surehand (Hellmut Lange)hat sehr viel Stolz, trauer und Tiefe. Einziger Schwachpunkt: Hellmut Lange hat als Titelheld im zweiten Teil nur ein paar sätze am Ende zu sagen.
Wer weiß, woher die orchestralen Aufgangstakte am Beginn der ersten Seite von Teil 2 stammen?
Beste Grüße vom Wawa Derrek

Marcus schrieb am 16. 07. 2002: ==> Rolf: Dann korrigiere ich mich gern: "Es dürfte wohl kaum ein Kind außer Rolf geben, welches ..." Nichts für Ungut, Marcus. :O)

Rolf schrieb am 26. 05. 2002: Marcus schreibt: "Es dürfte wohl kaum ein Kind geben, welches die Auflösung dieses Familien-Verwirrspiels auch nur annährend nachvollziehen kann. Bestätigt wird diese These durch den Ausspruch der Titelfigur Old Surehand, der am Ende der zweiten Seite sagt: "Mir ist, als ahne ich die Zusammenhänge." Tja, viel mehr ist auch nicht drin."

Ich habe schon als Kind ... die Zusammenhänge mir bildlich dargestellt und "aufgemalt" --- das macht doch den Reiz der ganzen Geschichte erst aus !
Wunderschön ! Ganz besonders liebe und liebte ich die Stimme von Gisela Trowe - als Kolma-pushi.

Thomas schrieb am 10. 04. 2002: Mein erstes Europa-Hörspiel - weil es bei Maritim 1973 noch keine 'Old Surehand II'-Version gab und die schöne Segeberg-Aufnahme mit Hilgers & Walther (1965, Philips & Fass) zu weit vom Buch weg war - und dazu mein erstes Karl-May-Hörspiel mit einem Erzähler, was ich damals doch als ziemlich störend empfand.Läßt auch Hammerdull & Holbers vermissen, hält aber sonst den Vergleich mit der späteren Vethake-Produktion (1975) mit Winnetou-Hilgers und Joachim Kerzel als (dann ebenfalls erzählenden) Old Shatterhand durchaus stand.

poseidon schrieb am 11. 09. 2001: Mir ist etwas aufgefallen. Im zweiten Teil spricht Old Shatterhand davon, daß Tibo-Taka etwas zu ihm im gesagt hat, was im ersten Teil vorgekommen war ("was hat der junge Bender erzähltß"). Im ersten Teil war aber davon nie die Rede. Deswegen kann man die Zusammenhänge nicht ganz nachvollziehen. Leider hat man das übersehen. Ansonsten muß ich sagen, daß die PEG-Ausgabe besser gelungen ist

Krikor schrieb am 14. 08. 2001: Mein Bemerkung zum 1. Teil gelten auch hier!

Gunnar schrieb am 03. 08. 2001: Wenn ich die Bücher nicht schon vorher gelesen hätte, wäre ich von der Handlung wahrscheinlich nicht ganz durchgestiegen. Wichtige Szenen wurden einfach gestrichen. Schade. Musik ist wie im ersten Teil total unpassend. In Winnetou I - III noch recht passend und differenziert eingesetzt, hier total fehl am Platz.

Ben schrieb: Kann meine Ausführungen zum ersten Teil nur wiederholen. Mein Gott, was hätte man aus dieser Story filmisch machen können! Gerade weil der Film so grottenschlecht ist, finde ich dieses Hörspiel so gut, da es den im Buch streckenweise vorhandenen "religiösen Schwust" komplett streicht und die Betonung auf die "Action" legt. Trotzdem ist die Romanvorlage klar erkennbar. Was ja eigentlich alle Europa-Hörspiele auszeichnet. Auf jeden Fall geht der Daumen hoch!

Marcus schrieb: Es dürfte wohl kaum ein Kind geben, welches die Auflösung dieses Familien-Verwirrspiels auch nur annährend nachvollziehen kann. Bestätigt wird diese These durch den Ausspruch der Titelfigur Old Surehand, der am Ende der zweiten Seite sagt: "Mir ist, als ahne ich die Zusammenhänge." Tja, viel mehr ist auch nicht drin.


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