Schreckenstein (1)
Die Jungens von Burg Schreckenstein
LP-Bestellnummer der Erstausgabe: 115 611.0
Eine Schule in einer echten Raubritterburg mit Folterkammer und Burgfried! Da wird selbst der Unterricht zum Abenteuer und der Übermut blüht. Doch plötzlich kommen die tatendurstigen Nachfolger der alten Burgritter zu einer verblüffenden Erkenntnis...
Erzähler Lutz Mackensy
Mücke Stephan Chrzescinski
Strehlau Mathias Lorenz
Ottokar Torsten Sense
Dieter Stefan Brönneke
Dampfwalze Friedrich Hey
Hans-Jürgen Nicolas Körting
Gießkanne "Hans Meinhardt" = [?]
der Rex Gert Hartig *
Dr. Waldmann Karl-Heinz Heß
Klaus Frank Wagner
Schießbude "Andreas von der Meden" = Peter Kirchberger
Stephan Stefan Schwade
Rolle Hans Meinhardt (nicht genannt)
Walter Christoph Michel
Graf Schreckenstein Gerd Martienzen
Herr Klinke Til Erwig
und Schüler
Regie: Heikedine Körting
Erzählung von Oliver Hassencamp
Weitere Folgen:
Bemerkungen:
Jahr: 1978 • Spielzeit: 17'55" / 17'55" • Cover: Moras
Weitere Bestellnummern: MC: 515 611.4
* In den Folgen (1) bis (3) spricht Gert Hartig die Rolle des Schuldirektors, in den Folgen (4) und (5) übernimmt dessen Part Lothar Grützner. Es ist der einzige Rollenwechsel innerhalb dieses Fünfteilers.
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Eure Kommentare:
Elee schrieb am 21. 06. 2010:
Die Serie gefällt mir. Sie erinnert mich an die Pauker-Filme aus den 70er-Jahren.
Kira Nerys schrieb am 14. 03. 2010:
Hm, Gießkanne wird doch von F.J. Steffens gesprochen...
tom fawley bewertet das Hörspiel mit
und schrieb am 01. 02. 2010:
"Hanni und Nanni" für Jungs !
Dies war mein erster Eindruck beim hören dieses über 30 Jahre alten Hörspieles.
Diese Einschätzung ist auf den zweiten Blick allerdings nicht ganz gerecht, da die "Schreckensteiner", hätte ich sie in meiner Jugend schon gekannt, auf jeden Fall zu meinen Favoriten gehört hätten.
Wenn man sich alleine schon die Sprecherliste ansieht, bekommt man als Kind der 70er glänzende Augen.
Hier kommen Thorsten Sense, Stephan Chreszinski, Mathias Lorenz, Friedrich Hey, Stephan Brönneke, Stefan Schwade und Nicholas Körting als Jungens von Burg Schreckenstein zu Wort.
Also all die tollen Kinderstimmen, die mich schon in meiner Kindheit begeistert haben.
Als Erzähler fungiert hier Lutz Mackensy, der uns im selben Jahr auch durch die Abenteuer der "Fünf Freunde" führte.
Hier ist er mit der selben Begeisterung am Werk, er reißt einen einfach mit !
Hinzu kommt die klasse Musikuntermalung, die typisches 70er-Jahre-Flair versprüht.
Ein wirklich tolles Hör-Erlebnis !
Ich habe schon häufiger bei ebay auf MCs dieser Reihe geboten, bin dann aber immer ausgestiegen, weil mir 12 bis 15 € pro Tape einfach zuviel waren !
Außerdem war ich mir nicht sicher, ob eine Jugend-Reihe, die ich in meiner Jugend eben nicht kannte, mich heute noch ( ich werde immerhin in 5 Monaten schon 40 Jahre alt ! ) begeistern könnte !
Ende 2008 konnte ich dann endlich alle 5 Casseten zusammen ersteigern. Ich habe alle mehrfach gehört und bin wirklich begeistert.
Es ist beinah, als wäre ich wieder ein Teenager, wenn ich den Abenteuern der "Schreckensteiner" folge.
Und obwohl ich sie erst letztes Jahr kennen gelernt habe, kommt es mir so vor, als würde ich sie schon ewig kennen !
Das ist der typische Europa-Zauber von damals, der heute leider der Vergangenheit angehört.
Dominik Wulkow schrieb am 31. 03. 2008:
@ Der Uwe:
Habe zwar nicht die Kassette oder LP gehört, dafür aber das Buch gelesen und kann dir nur beipflichten! :-)
Der Uwe schrieb am 09. 03. 2007:
Ich finde, das Cover dieser LP hat eine ungeheure Atmosphäre. Ich habe diese LP nie besessen. Aber sie war auf der Rückseite von "Spukhaus/Schloss Aalborg" abgebildet, und darauf habe ich sie mir damals oft und lange angesehen. Es hätte mich sehr gereizt, sie zu haben. Heute, 25 Jahre später kenne ich das Hörspiel und finde, dass das Cover nicht viel damit zu tun hat ;-)
toto bewertet das Hörspiel mit
und schrieb am 29. 09. 2004:
Das ist die schönste Erinnerung an meine Kindheit,
hab mir jetzt wieder alle 5 Folgen besorgt.
Und ich find es einfach nur toll , Europa hat
meine Kindheit so bereichert mit all den tollen
Hörspielen .
dersobo bewertet das Hörspiel mit
und schrieb am 23. 09. 2004:
Zu Kochbox möchte ich anmerken, dass es eigentlich nicht um politische sondern eher um ehtische (Grund)werte handelt.
Interessant ist deine Einschätzung zur Umsetzung. Es zeigt sehr deutlich, dass jeder seinen eigenen Film im Kopf hat, der die Bücher kennt. Bei mir war die Überraschung nämlich sehr groß, wie gut die Stimmen und auch die Atmosphäre passten. Und dass ist nicht ganz einfach, denn wer die Bücher kennt (ich lese sie gerade wieder), der weis wieviele verschiedene Charaktere da auftauchen und mitwirken.
Gut Musik etc. ist völlig veraltet, aber das passt schon - ist ja auch eine lange, alte Buchreihe (1959 - 1987).
Ich finde die Serie gelungen und werde mich auf jeden Fall nochmal auf die Schneiderserie konzentrieren, die ich leider gar nicht kenne (Falls mir jemand nen Tipp zur Beschaffung geben kann - bitte sehr!)
kochbox schrieb am 08. 08. 2004:
Hassencamp versuchte mit den Schreckensteinern immer wieder seine (für ihn) politisch korrekten Werte an den Leser zu bringen, gelle?! So oder so, als Konsument der Bücher war ich von der Hörspielumsetzung eher enttäuscht: Die Stimmen passten für mich damals nicht zu den Charakteren, die Atmosphäre konnte nicht umgesetzt werden. Hm, muss vielleicht noch einmal hineinhören, sollte ich jemals wieder eine Aufnahme in die Finger bekommen.
Uwe
schrieb am
11. 09. 2003:
Kannte ich als Kind nicht, daher von mir -wie üblich- keine Bewertung in Punkten, sondern nur in Worten:
Man merkt dem HSP schon sehr an, dass die Buchvorlage aus den 50er Jahren stammt. Zur Zeit der Produktion dieses Hörspiels (1978) gab es wohl kaum noch getrennte Jungen- und Mädchen-Klassen. Kein Schüler hätte freiwillig so ein hinterwäldlerisches Lied wie "Ein Jäger aus Kurpfalz" angestimmt, und wenn bei uns (ich war damals 8) ein Klassenkamerad ein Akkordeon ausgepackt hätte, wären wir davongelaufen.
Da sieht man, wie mager es damals mit deutschen Buchvorlagen aussah. Und so mußte man beinahe zwangsläufig die Schreckensteiner vertonen, wenn man nicht ewig an Enid Blyton kleben wollte, denn sonst gab es hierzulande keine anerkannte Jugendbuchserie. Das änderte sich erst 1979, als (ausgerechnet) "TKKG" auf den Markt kam.
Didi
schrieb am
19. 05. 2003:
Wie wunderbar aktuell: Mücke weiß nicht wo Bagdad liegt und läßt es sich mit´m Spiegel zeigen, und Klaus möchte wissen, warum es in Saudi-Arabien so viel Öl gibt und in Jordanien nicht, wo es doch gar nicht so weit weg liegt.
michael
schrieb am
08. 05. 2003:
Ich habe dieses Hörspiel jetzt auf Mc(hatte es früher gar nicht und vor einiger Zeit auf Lp)und freue mich darüber,das es nicht gekürzt ist.Obwohl ich dieses Hörspiel schon kannte muß ich doch nach mehrmaligen hören sagen,das dieses hier wohl,trotz anderer Ansicht meiner Person an anderer Stelle, das beste der"Schreckensteiner-Serie(zumindest der Europa-Serie,vielleicht aber doch auch im ganzen)ist.Es ist zwar nicht erstklassig,aber durchaus hörbar,was nicht zuletzt
an der(leider nur in dieser Folge!)sehr starken Musik liegt.Übliche Europa-Qualität aus der man aber viel mehr hätte machen können,denn der Stoff an sich ist klasse.
Björn
schrieb am
10. 08. 2002:
Die ersten fünf Folgen waren ein nicht wegzudenkender Bestandteil meiner Jugend...nun bin ich auf der Suche bzgl der weiteren Folgen
Thomas
schrieb am
01. 07. 2002:
Die Umsetzung von 'Schreckenstein' hat die gewohnte europäische Qualität, die oberflächlich für eine nette Unterhaltung sorgt. Ein Teil des Inhaltes von 'Schreckenstein' könnte aber zur Vermutung Anlaß geben, daß sich Oliver Hassencamp mit dem schönen Spruch 'Hans Jürgen war ein Dichter, reimt mal schlecht, mal schlichter' selber meinen könnte. Nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Schüler auf einem Burginternat dazu animiert fühlen, sich ritterlichen Idealen hinzugeben und deshalb einen Club oder Geheimbund gründen würden, meinetwegen auch noch mit einen hübschen infantilen Spruch wie: 'Ich will auf Schreckenstein allzeit fair und ehrlich sein.' Man hätte daraus eine hübsche Geschichte spinnen können. Aber muß da gleich die ganze kurzhösige Schulgemeinschaft zum Ritterappell geladen (um nicht zu sagen befohlen) werden, und zur Rittergemeinschaft zwangsverpflichtet werden? Wo bleibt denn da die Freiwilligkeit? Das ist bei Blytons H&N besser gelöst, und das hat auch nichts mit Jungen- oder Mädchenmentalität zu tun, sondern spiegelt eher die geistige Haltung des
Autors. Apropo, Jungen und Mädchen: Wer außer katholischen Priesterkanidaten will denn ernsthaft auf eine reine Jungenschule? Kein Wunder, wenn da Schüler auf so pervers-abstruse Streiche abfahren, wie jemanden den Hintern mit Schuhcreme einzureiben, die sie dann mit einem Gebläse eintrocknen (muß übrigens eine komische Schuhcreme gewesen
sein, wenn die so anhalten wirkt, aber vielleicht war ja Klebstoff drin).
Necroscope
schrieb am
25. 06. 2002:
Da das Hörspiel auf eine sehr junge Zielgruppe abzielt, sollte dies aus meiner Sicht in eine Beurteilung mit einfließen. Natürlich hat die Geschichte fast keine Spannung, aber dennoch strahlt das Ganze eine urige Gemütlichkeit aus, zur Not übrigens auch ohne eine Flasche Rotwein :-). Lutz Mackensy als Erzähler und auch die anderen Sprecher sind hörbar gut gelaunt bei der Sache. Wenn man sich als Hörer auf die Stimmung des Hörspiels einläßt, bietet es einem eine durchaus angenehme, wenn auch harmlose Unterhaltung. Und das ist doch aus meiner Sicht schon sehr viel wert.
Frank
schrieb am
17. 12. 2001:
Ein doch sehr schwaches Hörspiel, wie überhaupt die ganze Serie ich etwas schwach finde, wenig Atmosphäre, unmotiviert und vor Naseweisheiten nur so strotzend.
marc
schrieb am
06. 12. 2001:
Eine Bewertung ist wohl nicht mehr nötig, alles wichtige ist schon gesagt.
Ich möchte allerdings mal mit dem Mythos aufräumen, die Rolle des "Gießkanne" käme auf dieser Platte nicht vor. Am Anfang von Seite eins gammeln die Schreckensteiner in Spe vor dem Rathaus rum und fangen schließlich an zu singen, den in Folge 2 erneut zitierten Lieblingshit des besagten Lehrers. Das Fenster geht auf und wer brüllt lauthals "Aufhören!"?
Richtig: F.J. Steffens, der dem Gießkannenmann auch auf Folge 2 unter dem oben erwähnten Pseudonym seine Stimme leiht. Ob dieser Auftritt allerdings wirklich für eine Erwähnung auf dem Cover reicht, ist fraglich.
Joker71
schrieb am
19. 06. 2001:
Kein Komentar!!!
marc
schrieb am
07. 06. 2001:
Ich finde dieses Hörspiel klasse! Die Sprecher sind genial und gerade dieses antiquierte Weltbild schätze ich besanders (aber nur zum anhören;-)).
Vergleiche mit "Paukerfilmen" möchte ich mir jedoch entschieden verbitten! Die Schreckensteiner sind nämlich in den allerseltensten Fällen platt und uninspiriert, sondern lediglich für eine junge Zielgruppe konzipiert.
Danielle Günther
schrieb am
22. 05. 2001:
Ist das das männliche Pendant zu Hanni und Nanni????????????????????
Holger
schrieb am
17. 04. 2001:
Nobby, Du hast recht !
Besser geht es nicht.
Ich höre gerade kontinuierlich Folge 1-5 und finde sie einfach klasse.
Deine Rotwein-Idee habe ich gerade aufgefriffen und sitze auf meiner Couch während sich munter das Vinyl dreht !
Herrlich !
Igor Fux schrieb: Hi ! Kann mir irgendjemand hier helfen, wie ich von den ersten 5 Folgen zwei wieder hören könnte ? Über angebote und Tips bin ich sehr dankbar.
J.C.Hartung schrieb: Sind die Hörspiel LPs dieser Serie eventuell länger als die MC Versionen ? Hat das 'mal jemand verglichen ?
Nobby schrieb: Ich finde, bei diesen Hörspielen kann man sich getrost zurücklehnen, eine Flasche Rotwein öffnen und genußvoll den Sprechern lauschen.Selten habe ich ein Hörspiel gehört, bei dem ich mich so gut unterhalten gefühlt habe. Die Folge strotzt vor Energie und Spaß (man merk man den Sprechern an, daß sie bei der Produktion Freude hatten). Allzuviel "Tiefgang" sollte man natürlich nicht erwarten, aber wer macht es schon? Bitte nicht mit der Produktion von Schneider Ton vergleichen - Diese sind gegenüber der EUROPA-Produktion wirklich unterstes Niveau. CU Nobby
Kira Nerys schrieb: Zu dieser Schreckenstein Diskussion: Ich finde, wenn die Schreckenstein-Serie faschistoide Tendenzen haben sollte, dann müßte man auch heute die Pfadfinder und Sportvereine als Schmelztiegel braunen Gedankenguts anklagen. Ich hab als Kind alle Bücher der Serie gelesen und bin kein Neo-Nazi geworden. Warum soll auch der innere Zusammenhalt der Schreckensteiner so schlimm sein? Soll den jeder gegen jeden kämpfen? So kommen wir in unserer Gesellschaft auch nicht weiter. Sicherlich, manche Methoden der Ritter sind schon etwas bedenklich. Zum Beispiel Stephan Hintern im Spannlack, aber letztendlich führte es doch dazu, das er sich integrierte. Klar, ich weiß schon was jetzt kommt: Da geht Individualität verloren, man wird zum Duckmäuser, "gleichgeschaltet", wie Sven so schön schrieb. Aber meiner Meinung ist das vom Faschismus noch meilenweit entfernt. Oder werden die Rosenfelser verfolgt und eingekerkert?
Man muß auch bemerken, als die Bücher verfaßt wurden, war es Ende der 50er Jahre. Da war das Gedankengut, was diesen faschistoiden Eindruck hinterließ noch relativ frisch in allen Köpfen. Zum Schluß will ich noch sagen, ich glaube kein Skinhead läuft mit Schreckenstein Büchern unter der Bomberjacke durch die Gegend.
Sven Haarmann antwortete:
Hallo, Nadine!
Wer hat denn behauptet, daß man "bleibende Schäden" erhält, wenn man alle "Schreckenstein"-Bücher liest? Ich habe damals vielleicht mehr TKKG-Bücher gelesen als Schreckensteinstories, und ich habe noch immer all meine grauen Zellen beisammen, und Du ja auch. Habe ich geschrieben, daß jeder Schreckenstein-Leser automatisch ins "faschistische Abseits" gerät, wenn er diese Bücher liest? Gütiger Himmel, nein! Ich sprach (wie Marcus) von faschistoiden Klischees, das ist doch noch lange nicht dasselbe! Habe ich gesagt, daß "Werte" und "Gruppenzusammenhalt" schädlich sind? Nö. Es käme aber mal auf die Frage an, welcher Art diese Werte sind und welche Qualität der Gruppenzusammenhalt aufweist (Tarzan von TKKG hat auch Werte und TKKG ist eine Gruppe, die von Zusammenhalt geprägt ist). - Aber was lese ich da zudem? Ich "reagiere blöd auf Kinderliteratur"? Hä? Gehen wir da vielleicht von zwei unterschiedlichen Standpunkten aus? Darf man als der ursprünglichen Zielgruppe Entwachsener nicht der Kinderliteratur kritisch begegnen, nachdem man gerade jetzt die Fähigkeit besitzt, den literarischen Gegenstand distanzierter und kritischer zu beurteilen? Muß ich niederknien vor jeder Geschichte von damals und sagen: "Ach ja, toll, das fand ich damals super, als ich die Geschichte gelesen habe, aber heute, da kann ich das nicht beurteilen, das sind ja Kinderromane, da läßt sich nichts darüber sagen." Darf man den Schleier der Nostalgie wirklich nicht lüften? - Ebenso wie ich kritisch auf damals verschlungene Kinderromane "reagiert" und meine streitbare Meinung in zugespitzter Form kundgetan habe, so hast Du in ebenfalls zugespitzter Form auf meinen Kommentar kritisch reagiert. Das find' ich gut, denn dazu sind die Kommentarforen ja da. Aber warum Du meine Meinung unbedingt als "blöd" abkanzeln mußtest, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man mal das "blöd" wegläßt, so fragst Du mich: "Wie kann man nur so auf Kinderromane reagieren?" Ich antworte: Man kann es eben. Daß so was manchmal unangenehm werden kann, läßt sich nicht ändern, es ist m.E. sogar wünschenswert. Ich weiß in diesem Zusammenhang auch nicht, warum Du mir empfiehlst, "lieber die Jugend und die Literatur von heute" zu betrachten, frei nach dem Motto "Du hast ja vielleicht Sorgen! Wach' mal auf und kümmere Dich um Wichtigeres". Wenn wir Deine Empfehlung alle befolgen würden, hätte keiner von uns auf Haralds EUROPA-Seite auch nur einen kritischen Kommentar abgeben dürfen. Meine Güte, wäre das langweilig! :o)
Liebe Grüße, Sven.
Nadine schrieb: Wie kann man nur so blöd auf Kinderromane reagieren.Ich habe als Jugendliche alle Bücher gelesen und keine bleibenden Schäden zurück behalten. Auch bin ich nicht ins faschistische Abseits geraten, nur weil ein paar Jungs in einem Buch alte Werte bevorzugen. Man sollte auch nicht vergessen wann diese Geschichten verfasst wurden.Außerdem haben Werte und Gruppenzusammmenhalt noch keinem Kind geschadet.Man betrachte lieber die Jugend und die Literatur von Heute, das ist mehr zum Haareraufen.Darüber sollte man mal lieber die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Sven Haarmann schrieb: Dank einer geballten Ladung von fünf "Schreckenstein"-Kassetten gelang es mir gestern und heute ein Universum wiederzuentdecken, das in meinem Hirn seit mehr als einem Jahrzehnt verschüttet war. Die Schreckenstein-Welt! Hatte man nicht früher alle Bücher dieser Reihe verschlungen? Es war eine regelrechte Schreckenstein-Welle gewesen: "Die drei ???" und "TKKG" kannte man schon, aber im Alter von zehn Jahren, da ratterten einem innerhalb weniger Monate mehr als zwanzig Schreckenstein-Stories durch die Finger. Jaja, so war das früher. Heutzutage gehen einem die Schreckensteiner schon nach fünf Folgen auf den Keks. "Was Jungen in der Vorpubertät (?) so alles drauf haben!" wundert man sich da. Ja, was haben sie denn drauf?
a) Streiche! Diese erinnern verhängnisvoll an die unzähligen Paukerschreck-Filme der Siebziger, die jeder kennt, aber keiner gesehen haben will. Aber eigentlich kann man die Jungen nur bemitleiden: Da hecken sie die kühnsten Streiche aus, und was passiert? Die Lehrer lachen meistens mit ihren Schülern, klopfen ihnen auf die Schulter und finden alles dufte. Nicht zu vergessen, daß die Lehrer sich damit jedes Mal selbst auf die Schulter klopfen, weil ihr pädagogisches Ritterkonzept ja so toll aufgegangen ist. Doch jeder zweite Lehrer des Jahres 1999, der von den Schreckensteinern hört, wird sich über so etwas wohl eher kaputtlachen. "Schreckenstein" - der illusionäre Wunschtraum des verkappten Lehrers Hassencamp?
b) Selbstkontrolle, Anständigkeit und Ehrlichkeit! So viel davon in jedem dieser heranwachsenden Menschen! Ehrlichkeit haben die Jungen wahrlich mit Löffeln gefressen. Aber vorher gehen sie zum morgendlichen Dauerlauf in den Wald. Toll! Diese gestählten Jungen verbringen ja scheinbar sowieso die kompletten Nachmittage auf dem Sportplatz. Morgens Lernen, nachmittags Training - sinnentleerte Freizeitbeschäftigung ist bei denen offensichtlich nicht drin. Warum nur habe ich das Gefühl, als trügen alle Schreckensteiner nicht nur kurze Hosen, sondern auch selbstgestrickte Pullis mit einem "T" vorne drauf? Die Ehrlichkeit der Jungen ist so vorbildlich, daß sie schon wieder zum Kotzen ist. Aber brechen wir eine Ritterlanze für unsere Lieblinge! Seien wir genauso ehrlich wie sie! Jeder von uns geht morgen zu seinem Arbeitgeber oder zu dem Rektor seiner Universität und beichte ihm, daß man den vergangenen Abend zum wiederholten Male mit dem Konsumieren von Kinderhörspielen zugebracht hat! Für dieses Geständnis wird jeder von uns zum Ritter geschlagen werden! Ehrensache!
c) Männlichkeit! Sprach ich gerade von Vorpubertät? Ja, stimmt. Mädchen sind ja blöd. Igittigitt, Rosenfels, allein dieser Name, bah! Was wohl geschehen würde, wenn einer der Schreckensteiner eine BRAVO in die Hand bekäme? Das Buch mit einer solchen Handlung trüge mit Sicherheit den Titel "Kulturrevolution auf Schloß Schreckenstein".
d) Ritterlichkeit! Oder sollte ich lieber sagen: Rittertümelei? Das Ganze schrammt wirklich haarscharf an den von Marcus ins Spiel gebrachten "faschistoiden Klischees" vorbei. Als erstmals von "führenden Schreckensteinern" die Rede war, habe ich ja noch gelacht. Doch bei diesen Versammlungen im Folterkeller, in denen die "führenden Schreckensteiner" vorne herumschwadronieren, und die Masse begeistert zustimmt, kamen einem dann doch abscheuliche Assoziationen. Und dann diese Selbstjustiz unter dem nebulösen Deckmantel ritterlicher Gesinnung! Wird ein Schreckensteiner (Dampfwalze) doch tatsächlich zu Stockschlägen auf den Hintern verdammt, weil er einmal aufbrauste! Spätestens zu diesem Zeitpunkt wirkt die Ritterbande wie ein gleichgeschalteter Haufen, der sich selbst permanent zur Ordnung ruft, sich de facto selbst gängelt und geistig foltert. Harmonie soll das sein? Es ist der blanke Terror! Wer aus der Reihe tanzt, wird geächtet und zurückdrangsaliert. Und wer als "Neuer" auf die Burg Schreckenstein kommt, hat als Individuum keine Chance, dem Anpassungswahn zu entfliehen. Soviel zum Thema Toleranz.
Das ändert (leider) nichts an der Tatsache, daß die Hörspiele an ihrer Oberfläche nett anzuhören sind (sieht man einmal von "Ich-habe-ja-so-gute-Laune" Lutz Mackensy ab). Hassencamp soll von EUROPAs Hörspielbearbeitungen angetan gewesen sein, weil sie den Geist seiner Bücher widerspiegeln. Fragt sich nur, ob das so gut ist.
Holger schrieb: Wo gibt es schon mal so (scheinbar) gut gelaunte Sprecher ? Mackensy hat sichtlich Spaß an der Erzählung der G. Hartig ist in seiner Rolle als Rex Weltklasse. Am besten ist dies bei Folge 3 am Ende von Seite 1 zu hören.
"Im übrigen finde ich den Streich ganz komisch"...
Holger schrieb: Ich weiß nicht warum. Aber Marcus hat es wohl auf den Punkt gebracht. Die Produktionen dieser Reihe sind einfach gemütlich und angenehm zu hören. Macht einfach Spaß zuzuhören; vor allem dann, wenn man die Bücher gelesen hat (dicke Empfehlung).
Marcus schrieb: Wenngleich Hassencamps Geschichte sich immer kurz davor befindet, in faschistoide Klischees abzurutschen, so bringt die Produktion aller fünf Folgen doch eine urgemütliche und versöhnliche Atmosphäre durch die Boxen. Die Sprecher der "Ritter" sind größtenteils erstklassig, allen voran Thorsten Sense.
anne schrieb:
also ich muß zugeben ich bin nie in den genuß gekommen diese reihe von europa zu haben ich habe nur eine folge (rätsel auf...) von Schneider Ton und die ist grottenschlecht die erzähler sind absolut gräßlich (marke: lesewettbewerb der grundschulen) die story ist ja nett und wäre mit Lutz Mackensy sicher ein hochgenuß!
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